Dehnungsstreifen und ihre Entstehung
Unsere Haut ist vielschichtig aufgebaut, man kann aber im Wesentlichen drei wichtige Schichten voneinander unterscheiden. Die oberste Schicht, die Epidermis, schließt den Körper gegen die Umwelt ab, darunter liegt die sogenannte Lederhaut, das Corium, wiederum darunter die sogenannte Unterhaut oder Subkutis.Dehnungsstreifen sind sichtbare Risse in der Unterhaut (Subkutis), die wegen der starken Dehnung des Gewebes entstehen. Die zunächst dunkle Färbung wird von durchscheinenden Blutgefäßen hervorgerufen. In der medizinischen Fachsprache werden die Dehnungsstreifen der Haut als "Striae cutis atrophicae" oder "Striae cutis distensae" (aus dem Lateinischen: Striae = Streifen, cutis = Haut, atrophicae = atrophisch, distensae = überdehnt) bezeichnet. Streifen , die nach einer Schwangerschaft entstanden sind, heißen "Striae gravidarum". Hier spielen Hormone, die sogenannten Glukokortikoide, eine wesentliche Rolle für die Entstehung. Diese Hormone werden während der Schwangerschaft vermehrt produziert. Daher auch der Name Schwangerschaftsstreifen. Frische Dehnungsstreifen haben einen rosa Farbton und jucken manchmal. Mit der Zeit vergrößern sie sich häufig, sowohl in Länge als auch in Breite und sie werden Rot bis Violett. Mit weiterem Fortschreiten der Zeit verblassen sie und zeichnen sich als weiße, unregelmäßige Bänder ab, die entlang der Dehnungsbelastung in der Haut liegen. Die Größe variiert, meist sind die Streifen mehrere Zentimeter lang und einige Millimeter breit. Die Veränderungen, die Striae im Laufe der Zeit durchmachen, sind in etwa vergleichbar mit der Vernarbung einer Wunde.
Ursachen für Dehnungsstreifen
Dehnungsstreifen treten jedoch nicht nur in Form von Schwangerschaftsstreifen während der Schwangerschaft auf, sie können auch bei starker Gewichtszunahme oder während des Wachstums des Körpers entstehen. Außerdem kennt man Dehnungsstreifen als Symptome von Erkrankungen wie Übergewicht oder als Nebenwirkung von Medikamenten, beispielsweise bei Therapie mit adrenocorticotropen Hormon (ACTH) und Glukokortikoiden. Faktoren, die das Auftreten der unschönen Hautmuster begünstigen, sind eine Bindegewebsschwäche, eine starke Gewichtszunahme und hormonelle Faktoren in der Schwangerschaft.Laut Experten soll sich die Veranlagung zur Ausbildung von Dehnungsstreifen während einer Schwangerschaft von Mutter zu Tochter vererben. Also schauen Sie sich den Bauch Ihrer Mutter an! Hat sie Streifen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch Sie welche bekommen werden.
Behandlungsmöglichkeiten von Dehnungsstreifen der Haut
Dehnungsstreifen sind Narben und die lassen sich durch äußerliche Behandlung nicht vollständig beseitigen. Durch eine Massage mit Gelen, Salben oder Cremes kann meist allerdings ein äußerlich besseres Erscheinungsbild erzielt werden. Die Inhaltsstoffe der Massageprodukte lockern das vernarbte Gewebe auf, sorgen für eine bessere Feuchtigkeitsbindung und lassen unschöne Verfärbungen verblassen.Je nach Erscheinungsbild können auch andere Therapien wie eine Lasertherapie angewendet werden. Mittels eines Lasers werden die betroffenen Stellen bearbeitet und dünne Hautschichten entfernt. So dringt der Laser nach und nach zu dem Gewebe vor, in welchem die Dehnungsstreifen entstanden sind. Nach der Laserbehandlung setzt ein Heilungs-Prozess der Haut ein und diese beginnt, sich zu regenerieren. Die Dauer einer Behandlung kann variieren und muss meist mehrmals wiederholt werden.
Eine gute Behandlungsmethode ist aber auch die Vorsorge: Regelmäßige sanfte Massagen und Pflege der Haut besonders während der Schwangerschaft, zum Beispiel mit einem sogenannten Narbengel, fördern die Elastizität des Bindegewebes und beugen somit der Entstehung von Dehnungsstreifen vor. Eine gesunde Ernährung, regulierte Gewichtszunahme und Sport wirken dem Entstehen der unschönen Streifen ebenfalls entgegen. Auch Vitamin E ist eine starke Waffe im Kampf gegen die unschönen Schwangerschaftsstreifen, sagen Experten. In vielen Cremes und Lotions ist Vitamin E als Hauptbestandteil enthalten und in Obst und Gemüse und in hochwertigen Ölen finden Sie natürliches Vitamin E. Ein zusätzliches Gefäßtraining in Form von Bürstenmassagen und Wechselduschen ist ebenfalls von Vorteil.
Und wenn alles Cremen und Massieren, Bürsten und Zupfen nichts hilft, können Betroffene sich bewusst machen, dass über die Hälfte aller Frauen mehr oder weniger getreifte Körperteile mit sich herumträgt und auch so mancher Mann nicht ohne Dehnungsstreifen durch die Welt geht.