Ein Bummel über die belebte La Rambla (die bekannteste Straße Spaniens) hinunter zum Hafen, vorbei an palastähnlichen Gebäuden, Läden, Cafés, Straßenkünstlern und Straßenhändlern, ist immer ein Erlebnis und stimmt mich ein in das bunte Leben Barcelonas. Barcelona ist eine Stadt der Künstler. An jeder Ecke könnte ich staunend innehalten. Es ist unmöglich, während eines Besuchs alle sehenswerten Plätze zu besichtigen. Deswegen hier meine Favoriten:
Für Architektur-Freunde:
Ein Muss ist Europas ungewöhnlichste Kathedrale "Temple Expiatori de la Sagrada Familia", die Sinnbild Barcelonas ist. Ein Jahr nach Baubeginn, 1883, beauftragte man den berühmten Architekten Antoní Gaudí (1852-1926) mit der Fertigstellung der Kathedrale - eine Arbeit, die bis zum heutigen Tage nicht abgeschlossen ist. Typisch für Gaudí sind die fast organisch anmutenden Bauten, die Kurve soll für ihn die Linie Gottes gewesen sein. Wer den Jugendstil (katalon.: "Modernisme") mag, sollte unbedingt einen Abstecher in das Viertel "Quadrat d´Or" machen, in dem einige der schönsten Jugenstil-Gebäude Barcelonas zu sehen sind.Für Freunde von Museen:
Betritt man die Altstadt ("Barri Gòtic" – Gotisches Viertel) mit ihren schmalen und zum Teil düster wirkenden Gassen, fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt. Hier liegt auch das "Museu Picasso". Das Museum beherbergt über 3000 Werke des weltbekannten Katalanen, der hier zeitweise lebte. Für jeden Kunstinteressierten ein absolutes Muss! Ein Tipp für Picasso-Fans: Die Galerie "Sala Parks", in der Pablo Picasso (1881 – 1973) in frühen Jahren seine Werke ausstellte, existiert immer noch. Die Prostituierten aus der "Carrer d ´Avinyò" sollen den Maler zu dem Gemälde "Les Demoiselles d´Avingnon" inspiriert haben, das als Beginn der Modernen Kunst gilt.Parkläufer aufgepasst:
Für eine kleine Ruhepause zwischendurch empfehle ich einen der zahlreichen Parks Barcelonas: Der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Park "Güell" zum Beispiel ist Antonì Gaudís farbenprächtigste Schöpfung und auf jeden Fall einen Besuch wert. Schon die beiden Häuschen am Eingang wirken wie aus einem Märchen.Für Freunde der Nacht:
Das traditionelle Amüsierviertel Barcelonas befindet sich auf dem 213-Meter-hohen Montjuïc. Er ist ein idealer Aussichtspunkt, um die Stadt zu überblicken. Neben vielen Galerien und Museen locken ein Rummelplatz, ein Freilichttheater und ein Rosengarten. Wer es etwas düsterer mag, sollte sich ins Viertel "El Raval" begeben, dessen Gassen so schmal sind, dass der Himmel nur als ein Streifen zu sehen ist. Wer in "El Raval" wohnt, darf nicht dick sein. Achtung: Wäscheleinen sind hier oft quer über die Straßen gespannt. Und noch ein Hinweis: Nach Einbruch der Dunkelheit mit grünen Laternen gekennzeichnete Bars sind Absinth-Bars (hochprozentiger Stoff aus Wermut und Kräutern).Für Entspannungsbedürftige:
Damit bei den vielen Sehenswürdigkeiten die Erholung nicht zu kurz kommt, sollten Sie eine der vielen Wellness-Oasen Barcelonas besuchen. Zum Beispiel das auch für die Öffentlichkeit zugängliche "Six Senses Spa" im luxuriösen 5-Sterne-Hotel "Arts". Es befindet sich im 42. Stock und bietet einen grandiosen Blick über das Meer und die Stadt. Bei den orientalischen Behandlungen steht der Einklang aller Sinne im Mittelpunkt. Besonders schön ist ein Angebot für Paare, die mit einer Massage auf der Terasse bei Sonnenuntergang mit Musik und Sekt ihren Höhepunkt findet. Wunderbar ist auch das Spa "Oxigen". Es bietet unter anderem eine Gesichtsbehandlung mit Gold, sowie eine zweistündige "Skin Delicatessen"–Behandlung mit Kaviar und Perlenstaub. Auch Massagen mit heißen Steinen werden angeboten.Für Shopping-Freunde:
Barcelona ist Designmetropole. Modebewusste sollten die Straßen rund um den "Passeig de Gràcia" besuchen, wo man wunderschöne alte Geschäfte neben angesagten Designerläden findet. Das "Barri Gótic" lockt mit Antiquitätenläden und Geschäften, die sich auf traditionelles Handwerk wie Karnevalsmasken, Keramik und handgefertigte Epadrilles (Strohschuhe) spezialisiert haben.Zum Schluss - ein Abstecher in Richtung Tor:
Und was macht Mann, wenn er die Nase voll hat von Gaudí, vom Baden und vom (Einkaufs-)Bummeln mit seiner Frau? Genau: Er schaut Fußball. Aber nicht im Fernseher des Hotelzimmers! Zum Glück aller Freunde des runden Leders hat Barcelona seinen FC. Für den ruhmreichen Club spielen Fußballer von Weltrang wie Ronaldinho, Messi und Henry im "Camp Nuo", dem mit 98.600 Plätzen Zuschauerkapazität größten Fußballstadion Europas. Wer auf dem grünen Rasen steht und sich umschaut, ahnt, wie Ameisen sich fühlen müssen. Hier gibt es übrigens das größte Fußballmuseum der Welt zu bestaunenSie sehen, Barcelona ist jede Reise wert: Asta la vista!