Laut zwei britischen Psychologinnen sollen Menschen mit mehreren Tattoos tendenziell mehr Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein haben.
Die Psychologinnen Marie Randle und Sue Aitken forschen an der Liverpool Hope University zum Thema Tattoos. Im Rahmen ihrer Studien befragten sie 48 tätowierte Personen aus Nordengland zu ihren Körperverzierungen und ihren Motiven, sich Tattoos stechen zu lassen. Von den Probanden wurden zudem psychologische Fragebögen ausgefüllt. Die Auswertung ergab, dass die Befragten mit drei und mehr Tattoos im Schnitt ein wesentlich geringeres Selbstbewusstsein hatten als die anderen Testteilnehmer.
Randle und Aitken machten vier wichtige Aspekte aus, die bei der Entscheidung, sich tätowieren zu lassen, eine Rolle spielen:
- Rebellion – Aufbegehren gegen gesellschaftliche Normen
- Ästhetik – Tattoos als Verzierung des Körpers
- Persönliche Gründe – etwa Tattoos zur Erinnerung an verstorbene Freunde und Verwandte
- Gruppenzugehörigkeit – Tätowierungen als Erkennungszeichen, zum Beispiel für Gangmitglieder oder Fans eines bestimmten Fußballvereins
Die Forscherinnen stellten auch geschlechtsspezifische Unterschiede fest. Frauen lassen sich häufiger tätowieren, weil sie es schön finden oder Unangepasstheit demonstrieren wollen; bei Männern spielt die Gruppenzugehörigkeit eine größere Rolle.
Marie Randle zieht ein einfaches Fazit aus ihrer Forschungsarbeit: Bevor man sich tätowieren lässt, sollte man sich über die Gründe dafür bewusst sein.
Ob die Studienergebnisse repräsentativ sind, ist fraglich – schließlich war die Anzahl der Befragten sehr gering.