Ein durchtrainierter, athletischer Körper gilt als Inbegriff der Schönheit. Und so scheint es logisch zu sein, dass Leistungssportler eigentlich mit ihren Körpern zufrieden sein müssten. Dass diese Annahme falsch ist, zeigt eine neue Studie der Universität des Baskenlandes (Spanien). Ein Team um die Forscherin Marta Arroyo untersuchte das Körperbild und Selbstbewusstsein von Profi-Fußballern und fand heraus, dass diese nicht zwangsläufig ihren Körper mögen. Stattdessen klagten viele der befragten Fußballer darüber, dass sie gerne anders aussehen würden.
An der Studie nahmen 56 junge Männer teil. Die Hälfte davon waren Profis aus den spanischen Fußballligen. Die andere Hälfte fungierte als Kontrollgruppe und bestand aus Studenten, die keinen Leistungssport trieben, aber den selben Body-Mass-Index wie die Fußballer hatten. Bei der Auswertung der Körperdaten wurde festgestellt, dass die Fußballer mehr Muskeln und einen geringeren Körperfettanteil als die Nicht-Sportler hatten – kein überraschendes Ergebnis. Als die Probanden jedoch anschließend aus einer Reihe von Fotos mit verschiedenen Körpertypen dasjenige Bild auswählen sollten, das dem Wunschbild ihres eigenen Körpers entsprach, staunten Marta Arroyo und ihre Kollegen: Die meisten Fußballer wünschten sich sowohl mehr Muskeln als auch einen höheren Körperfettanteil. Die anderen Befragten gaben an, mehr Muskeln und in einzelnen Fällen weniger Körperfett haben zu wollen. Generell herrschte bei den Sportlern eine ähnlich große Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper wie in der Kontrollgruppe.
Der Bericht der spanischen Wissenschaftler ist nachzulesen in der Dezember-Ausgabe des "International Journal of Sport Nutrition and Exercise Metabolism", einer Fachzeitschrift über Sporternährung.